1781 – 1862
Doch ein Sonett, das hat nur
vierzehn Zeilen,
Und braucht wohl auch nicht
tiefen Sinn zu kunden.
Sieh’ da, drei Verse sind
schon überwunden.
Die andern werden sich wohl
auch beeilen.
O du! von der – durch die ich
hab’ empfunden
Den Schmerz von Amors
giftgeschwollnen Pfeilen,
Die du die Wunde schlugst,
komm sie zu heilen.
Es wird geschehn, sobald ich
dich hab’ funden.
Wo bist du? wo, wo, wo? du
theure Seele!
Ihr Lüfte blast mir zu, die
ich erwähle,
Ihr Sterne zeigt wohin den
Schritt ich wende.
Ich soll, ich will, ich muß
sie sehn die Theure
Und sollt’ ich wagen selbst
das Ungeheure,
Und sollt’! – ha! das Sonett
ist schon zu Ende.